Andrei Sannikov

Andrei Sannikov, 1954 in Minsk geboren, ist ein belarussischer Politiker, Aktivist und Koordinator der zivilen Kampagne «European Belarus». 2005 Preisträger des Bruno-Kreisky-Preises im Bereich Schutz der Menschenrechte. Er war stellvertretender Aussenminister von Belarus von 1995 bis 1996 und trat aus Protest zurück. Er begründete 1997 die zivile Initiative «Charter 97» mit und kandidierte 2010 bei den Präsidentschaftswahlen in Belarus. Er bekam den zweithöchsten Stimmenanteil bei den Volksabstimmungen. Er wurde in einer KGB-Einrichtung in Minsk inhaftiert, weil er nach den Wahlen an einer friedlichen Demonstration teilgenommen hatte.
Amnesty International anerkannte ihn als politischen Gefangenen. Im Mai 2011 wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im April 2012 wurde er freigelassen, musste jedoch das Land aufgrund der ständigen Bedrohung durch das Regime verlassen. Er erhielt politisches Asyl in England, zog später nach Polen, wo er bis heute lebt. Er hat weiterhin den Rang eines Botschafters inne und setzt sich für die Interessen eines demokratischen Belarus’ ein.

Andrei Sannikov